Vor 15 Jahren war ich mit meinem damaligen Problemhund “Festus”, meinem Weimaraner, am absoluten Nullpunkt angekommen. Nachbarn drohten mir mit einer Anzeige, wenn ich meinen Hund nicht endlich in den Griff bekommen würde. Er flog mir mehrmals täglich um die Ohren - und das, obwohl ich schon versuchte jegliche Situationen zu vermeiden, von denen ich wusste, dass sie nicht gut gehen würden: Hundebegegnungen, Besuch empfangen, Freilauf (ohne andere Hunde ging er jagen, mit anderen Hunden konnte ich sicher sein, dass es in einer Schlägerei endete).
Ich fühlte mich wie die letzte Versagerin. Ich schämte mich, weil ich damals großspurig behauptet hatte: “Natürlich traue ich mir diese Rasse zu.” Und als er dann da war, mein kleiner Welpe, gab ich täglich alles, damit das Kind nicht in den Brunnen fällt. Mit ca. 9 Monaten war das Kind dann bereits in den Brunnen gefallen.
Ich bekam täglich dumme Kommentare und Beschimpfungen ab - was mein Gefühl der Scham natürlich noch verstärkte. Es ging noch ein paar Jahre so weiter und ich fand mich Jahre später in einem Leben wieder, das aus Management und Isolation bestand. Ich wusste, dass Festus mich nicht ernst nahm. Ich wusste, dass mir unschöne Begegnungen mit anderen Menschen noch tagelang nach hingen. Nur wusste ich nicht, wie ich zu dem Menschen werden kann, den mein Hund so dringend gebraucht hätte. Er tat mir so leid. Ich sah, wie allein er eigentlich war.
Und dann fand ich endlich die Lösung. Ich wurde zum Fels in der Brandung für ihn. Und sehr schnell konnte er an mich abgeben, vertraute mir und sein Verhalten veränderte sich für immer. Er wurde mein täglicher, treuer Begleiter der immer entspannt an meiner Seite war.
Und weil ich noch ganz genau weiß, wie sich das angefühlt hat, und ich sehe wie vielen Hundebesitzern es genauso geht, teile ich mein Wissen im Workshop "Führungskompass für Problemhundbesitzer".